Matt mit Turm und Leichtfiguren

Obwohl die Dame die mächtigste Figur ist, wird sie in zahlreichen Spielen früh abgetauscht. Oft bleiben Türme und Leichtfiguren übrig, die im Zusammenspiel nicht harmloser sind. Bereits in den vorangegangenen Beispielen wurde ersichtlich, wie Turm und Läufer oder Turm und Springer beim Matt wunderbar harmonieren können. Diesen wichtigen Aspekt möchte ich nun vertiefen.

 

Tf8# beendet das Spiel. Trotz der Dame kann Schwarz nichts dagegen ausrichten. Der Springer auf e6 deckt den Turm und macht zugleich das Schlupfloch g7 zu. Dieses Mattmotiv kommt ziemlich häufig vor.

 

In diesem Beispiel harmonieren gleich mehrere weiße Figuren miteinander. Wie im ersten Diagramm hat auch hier Schwarz die Dame, doch der König hat keine ausreichende Deckung und die beiden Läufer, der Springer und der Turm sind zu viel. Txg6+ Kf8 Der König kann nur auf f8, da alle anderen Felder abgegriffen sind. Das Feld h7 wird vom weißen Springer angegriffen. Ld6# Das Matt erzielt zwar der Läufer, aber hier spielen beide Läufer, der Turm und sogar der Springer auf g5 wunderbar zusammen.

 

Diese Darstellung soll den Blick etwas schärfen. Ich habe alle von Weiß kontrollierten bzw. angegriffenen Felder im Bereich des Königs rot markiert. Grün sind die Figuren, die vor dem nächsten Zug bereits gedeckt sind. Diese Sicht hilft dabei, in komplexeren Stellungen schnell zu beurteilen, ob ein Vorteil oder gar ein Matt realistisch erscheint.

 

Einfach, aber effektiv. Hier spielt sogar der Bauer auf a6 eine wichtige Rolle. Td8#. Der schwarze Läufer ist gefesselt und aufgrund des Bauern kann der König nicht auf b7 flüchten.

 

Das Zusammenspiel der Figuren ist fast so schön wie im zweiten Beispiel.

1. Th8+ Tg8
2. Txg8+ Kd7
3. Td6#

Der Springer auf d5 verhindert, dass der König auf c7 oder e7 fliehen kann. Diese Einschränkung der Beweglichkeit kommt ebenfalls ziemlich oft vor, meistens sogar auf der Grundreihe.

Die Beispiele zeigen, wie schön die Figuren miteinander harmonieren können und das es nicht immer eine Dame braucht, um den Gegner zu besiegen. Aufgrund der Komplexität sind diese Matts nicht immer einfach zu finden und müssen gut berechnet werden. Sind alle Figuren im Angriff gedeckt? Gibt es Schlupflöcher? Hier hilft vor allem die Erfahrung um den nötigen Blick zu schärfen. Mit der Zeit merkt man instinktiv, ob eine Stellung »mattverdächtig« aussieht und rechnet dann entsprechend genau nach.

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