Es kommt ziemlich häufig vor, dass man im Endspiel nur mit einem Bauern gegen einen einsamen König spielt. Das Ziel besteht darin, den letzten Bauern zu einer Dame umzuwandeln, damit wir dieses Matt spielen können. Was wir vermeiden wollen, ist diese Position:
Das ist bekanntlich Patt. An dieser Stellung sehen wir bereits das Grundproblem: Wir müssen den gegnerischen König verdrängen, damit unser Bauer durchmarschieren kann. Hier eine konkrete Stellung, die Sie sich eine Weile lang anschauen sollten:
Weiß ist am Zug. Versuchen Sie, mit jeder Farbe das Beste herauszuholen. Mit Weiß ist es das Ziel, den Bauern zu verwandeln und mit Schwarz, genau dies zu verhindern.
Sie sehen, wie der Weiße König den Schwarzen abdrängt. Ab dem 5. Zug versucht Schwarz zu flüchten, weil er den Bauen nicht mehr aufhalten kann. Wenn der König weiter im Raum steht, braucht es länger, ihn Matt zu setzen als in der Mitte des Bretts. Zur Erinnerung hier die entsprechende Lektion.
Was Sie sich merken können: Solche Stellungen laufen immer auf ein Remis / Patt hinaus:
Schwarz ist zu nah am Bauern und lässt sich nicht mehr abdrängen, wenn er genau spielt. In dieser Situation ist es ebenso:
Wichtig: Schwarz muss immer auf die Seite ausweichen, auf der der Weiße König steht! 4. …Kc8 und Schwarz verliert.
Wer ist am Zug?
In dieser interessanten Stellung kommt es darauf an, wer am Zug ist. Wenn Schwarz am Zug ist, verliert Schwarz. Wenn Weiß am Zug ist, endet es Remis. Glauben Sie nicht? Hier die besten Züge:
1. …Kc8 ist auch keine Option. Egal was Schwarz macht, es führt ins Verderben, Und nun drehen wir die Situation um:
Weiß hat hier das gleiche Problem. Die Ursache ist Zugzwang. In Endspielen kommt das oft vor. Zugzwang ist eine Situation, in der jeder Zug einem selbst schadet. Nach den Schachregeln muss aber ein Zug erfolgen, sofern möglich.
Schauen wir uns die nächste Stellung an. Sie ist kaum anders als die oben gezeigte aber nun ist es egal, wer am Zug ist. Wenn Weiß ziehen darf, geht es ein bisschen schneller, Hier mal das ganze Endspiel bis zum Matt:
Man sieht auch hier wieder, wie wichtig es ist, dass der König vor dem eigenen Bauern steht.
In der nächsten Stellung ist es ebenfalls wichtig, wer am Zug ist. Wenn Weiß ziehen darf, gewinnt Weiß. Wenn Schwarz ziehen darf, endet es unentschieden.
Spielen Sie einmal beide Situationen auf dem Brett durch. Welcher erste Zug führt Weiß auf die Siegerstraße?
Nun ein etwas anderes Bild. Hier steht der Bauer etwas weiter Außen. Die Prinzipien gelten wie oben beschrieben, ist aber dennoch etwas kniffliger.
Sie sehen, dass auch in solchen Stellen gut durchgerechnet werden muss. 6. g7+ zum Beispiel führt zum Patt.
Spielen Sie mal folgende Stellung durch:
Sie erkennen recht schnell, dass sie ihre Tücken hat. Weiß muss erst einen Bauern opfern, dann den schwarzen König abdrängen und anschließend den schwarzen Bauern schlagen.
Eine letzte Aufgabe:
Weiß hat einen Bauern mehr und ist am Zug. Wie geht das Spiel aus?
Sie sehen, dass viele dieser Endspiele remis oder patt enden können. Wenn Sie aufs Brett kommen, dann spielen Sie diese Situationen immer aus, vor allem als Anfänger oder Gelegenheitsspieler. Übung macht den Meister. Gerade in Blitzpartien kommt es auf die Zeit an. Wenn die Zeit für Sie günstig steht, haben Sie weniger zu verlieren. Wenn nicht, haben Sie hier einige Lösungsansätze die zeigen, wie Sie immerhin ein Unentschieden erreichen können.